Lettera Buco 1988
Zyklus. Kasein auf Japanpapier, Kasein auf Chinapapier, teilweise gestanzt
Denkt man an die vielfältigen Artikulationsformen, die ganz bewusst die tradierten Zuordnungen überschreiten, Codemix zwischen Kunst, Design und Architektur, wie sie seit den 80er-Jahren in den Kunstdiskursen wieder an Aktualität gewonnen haben, so stehen die Arbeiten von Margarethe Haberl für eine Kunst des nachfolgenden kunstevolutionär jüngsten Schritts. Die werkintern-formalen Hybridisierungstendenzen setzten sich strukturell etwa als Formen der Dienstleistung in den Praktiken und Verfahrenswegen der Kunst weiter fort. Mit ihrem Verbund von Holz, Glas und Lack, oszillieren die Arbeiten zwischen Zitation, Dekonstruktion, Remix und Design. Die Leitorientierung ist Identität/Differenz und wird in Material, Form und Farbe von der Künstlerin mit Raffinesse ausgespielt.
© F. E. Rakuschan