Serie Dolphin 1986

Diese Formen waren ein Teil meiner vorangegangenen Arbeit Delphinmensch, ein Environment mit gehängten Porzellanfiguren, Blau-, Grünes- und UV-Licht Design und einer Tonspur, den Gesängen von Walen. Die Maße der Objekte sind sehr klein im Verhältnis zum Raum, da ich rund um die Idee Modell arbeiten wollte.
Die Objekte sind reproduzierbare abgegossene Formen. Sie umgeben einen Hohlraum, deshalb ist ihre Materialbeschaffenheit sehr gefährdet, sensibel. Was ist das Resultat eines Abgusses aus den Ablagerungen an den Gipswänden einer Negativ-Form – dessen Haut.

Während der Beschäftigung mit den Begriffen Metapher, Metamorphose und Metonymie, fand ich den mythologischen Text* eines sibirischen Volkes, den Dolganen. In dieser (freiwilligen) Verwandlungsgeschichte eines Mädchens in einen Bären, wird erzählt, dass, als man den Bären tötete, unter dem Fell ein Armring gefunden wurde. Das Schmuckstück als Verweis auf den Menschen. Beeinflusst durch diese Erzählung und in Gedankenaustausch mit der Schmuckmacherin Veronika Schwarzinger, entwickelte ich die Objekt-Schmuck-Serie Dolphin.

Serie Dolphin BIENNALE DE BIJOUX Paris 1987 © Margarethe Haberl / Bildrecht

Dedicated to Marcel
Serie Dolphin BIENNALE DE BIJOUX Paris 1987 © Margarethe Haberl / Bildrecht, Foto: Dieter Hasan

Ich wollte eine unkonventionelle Broschierung finden, welche nicht über eine Nadel das Stück als Schmuckobjekt definiert. Diese Möglichkeit sollte verborgen bleiben.
Die gefundene Stand- und Ansteckvorrichtung signalisiert Bereitschaft. Das Objekt, dessen Konstruktionsform eine Parabel ist, ruht in sich selbst und zur gleichen Zeit evoziert es die Idee von Bewegung, Bereiche positiver und negativer Erfahrung (Erotik – Knallkörper der Zerstörungsindustrie – Dornröschens Spindel – Mandorlasymbolik, das überschneiden des himmlischen und irdischen Kreises).
Die drei Gummikugeln erinnern an die drei Punkte der Blinden, welche Raum, gezwungenermaßen, auf eine andere Weise wahr- nehmen, als die meisten sogenannten »Sehenden«. Ihre Art und Weise sich zu orientieren, ist ähnlich der Echolokation von Delphinen.
Ich bin interessiert an den taktilen Qualitäten dieser symbolischen Form, an der optischen Struktur des Rotationskörpers und an den Veränderungen des Kontextes, in welchem das Objekt wahrgenommen wird.

Die Serie besteht aus:
Der Reiche signs in movement (1984) und (1986), je 7 Teile
tulps of the princess (1984), 1 Teil
dedicated to Marchel Duchamp (1985), 4 Teile
star to sea (1985), 2 Teile
structures (1988), 4 Teile, noch nicht abgeschlossen
for friends (1988), 4 Teile und einigen Einzelstücken ohne Titel
Verwendete Materialien sind Glasur auf Porzellan, Metall, Gummi.

Die Reihe for friends (Rot, Grün, Gelb, Blau) ist in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Kleidermacher Norbert Gruber entstanden. Die Schmuckobjekte haben keine Broschierung, sondern von ihm wurde ein Kleidungsstück für die betreffende Person entworfen und genäht.
Bis dato gibt es einen »Gelb Träger«, welcher eine Vielzahl an Geschichten zu erzählen weiß, die ihm aus Reaktion der Menschen auf den Schmuck widerfuhren. Das Objekt ist Mittler zwischen den Menschen.
Am Besten sind die Schmuckobjekte auf dicken Materialien zu tragen (Wintermantel, Jacke) und wenn das Stück nicht ausgeführt wird, kann es als Kunstwerk im Raum wahrgenommen werden.
Die Broschierung ist nicht verbiegbar. Die Gummikugeln sind durch eine leichte Drehbewegung auf- und abmontierbar, sie sollten in das vorgebohrte Loch angesteckt werden.
© Margarethe Haberl









Review:
AVENUE, DE C-SECTIE, EXPOSITES, In België wordt een groot aantal tentoonstellingen over Oostenrijkse kunst georganiseed in het kader van de Europalia 87, onder meer: Arnulf Rainer, Sieraadsculpturen uit Oostenrijk Marg Haberl, Abb mit Erwähnung ;  DIE ZEITmagazin  zu ORNAMENTA 1989, Reuchlinghaus / Pforzheim; ART AUREA, Erwähnungen mit Abb, Text mit Abb








© Margarethe Haberl